Chiemgau 2020

Am 1.8. bin ich den den Chiemgauer 100 km (mit 4700 Höhenmetern) gelaufen und in 18:58:51 4. Frau geworden. Eigentlich sollten die DM im Ultratrail im Rahmen dieses Wettkampfes stattfinden. Die DLV hat die DM wegen Corona abgesagt, der Lauf fand mit gutem Hygienekonzept aber statt. Bei den Frauen gab es 3 DNS, 3 DNF und 3 haben den Cutoff bei 80 km nicht geschafft und mussten auf 85 km abkürzen. So kamen dann nur 4 Frauen regulär ins Ziel.

So fokussiert bin ich noch nie einen Ultra gelaufen. Von Anfang an versucht, keine Zeit zu verlieren. Auf der anderen Seite, Kraft zu sparen. Hitze auf den Steilanstiegen in praller Sonne. Das Gefühl der Überhitzung aber auch beim Laufen. Nachdem ich zunächst nur Arme und Gesicht an Brunnen und Bächen gekühlt, habe später auch Haare und Kappe eingetaucht, was viel gebracht hat. Bei km 72 sagte ein Zuschauer, dass ich noch sehr rund laufe, hat sich auch gut angefühlt. Da ich sicher war, dass ich den Cutoff bei km 80 schaffe, habe ich Energie gespart, bin mehr gegangen. Hatte dann noch 17 min zum Cutoff um 19.15. Auf dem Weg zum Hochfelln begann es aber in der Ferne zu donnern, dann leichter Regen. Im Wald habe ich mich sicher gefühlt. Dann ging es in den Weidenbereich, was mir unbehaglich war. Zwei 100 Meilen Läufer stellten sich vor einer unbewohnten Alm unter, ich dazu. Anruf beim Rennleiter. Er meinte, dass das Gewitter in eine andere Richtung zieht, wir weiterlaufen sollten. Dann trafen wir auf die lokalen Läufer, die die Streckenmarkierung entfernen. Sie sagten uns, dass sie uns rauf und wieder runter bringen würden. Dann kam aber von der anderen Seite ein weiteres Gewitter, Blitze noch weit weg, aber Starkregen und Wind. In der Dunkelheit auf rutschigem Fels zur Bergstation der Hochfellnbahn. Mit einigen weiteren Läufern gewartet und den Helfern der Verpflegungsstation. Als es etwas besser wurde, den steilen Abstieg runter. Häufig gefallen, aber nicht verletzt. Als es einfach wurde, mit drei anderen Läufern das Tempo angezogen, um den Cutoff um 0.00 zu schaffen. War dann erst um 0.12 da, wegen Gewitterverzögerung trotzdem als Finisher gewertet, 4. Frau auf der 100 km Strecke. War meine bisher beste Wettkampfleistung, keine Probleme bis zum Schluss.

Geschrieben von Gabriele Fischer von Mollard

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